LAMA 1

Taranto/Lama, Via Ginestre 14 -

 

Die vierte Woche unserer Reise: Montag, 26. November bis Montag, 03. Dezember 2018 -

 

Wir haben sechs italienische Regionen durchfahren oder gekreuzt - Toscana, Umbria, Marche, Abruzzo, Molise - und sind schließlich in Puglia geblieben. Hier wohnen wir in einem östlichen Stadtteil von Taranto, der früheren Hauptstadt der griechischen Siedler, die vor rund 2500 Jahren damit begonnen haben, das Land in Besitz zu nehmen. Ihren Malern und Dichtern ist der Wanderweg gewidmet, der unseren Garten vom felsigen Meeresufer trennt: Il sentiero degli artisti e dei poeti della Magna Grecia. Wir folgen ihren Spuren auf unseren Spaziergängen und vor der Staffelei. Jeder unserer Tage beginnt mit einem weiten Blick über Tamarisken, Macchia und die Ionische See – bei klarem Wetter auch hinüber zu den Bergen in Calabria, der Fußsohle des italienischen Stiefels. Die Natur ist in jeder Hinsicht ein Segen für dieses Land. Auch jetzt, im Winter, ist die grünende und blühende Vegetation unermüdlich damit beschäftigt, den Wohlstandsmüll und die Bauruinen zu verstecken, die uns hier auf Schritt und Tritt begegnen. Nur gegen den Industriemüll kommt sie nicht an. Der größte Industriekomplex für Stahlverarbeitung in Europa, ILVA, überzieht den Westen Tarantos seit Jahrzehnten mit krankheitserregenden und todbringenden Giften. Diese Industrie hat der früher armen Gegend in Puglia Wohlstand in seiner beliebtesten Form gebracht: der Konsumfähigkeit. Mit dem Konsum kam die bis heute stetig anwachsende Flut von Müll. Dessen Vermeidung fordert uns täglich heraus: beim Kochen, Putzen, Waschen, … . Als MOVING ART COLONY, die möglichst keinen Dreck bei unseren Gastgebern zurücklassen möchte, fällt uns das sehr auf.

 

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