MIDI 2

Peyriac-de-Mer , 10 Place Joseph Aubin Fabre -

 

 

 

Die zwölfte Woche unserer Reise: Montag, 21. bis Montag, 28. Januar 2019 -

 

 

 

In der Camargue sind wir noch an jedem Etang stehen geblieben, auf dem sich Flamingos erblicken ließen – während der vergangenen Woche mussten wir nur aus den Fenstern sehen, um ihre grazile Schönheit bewundern zu können. Hier, in Peyriac-de-Mer, einem der unzähligen südfranzösischen Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint – insbesondere die Zeit vor Beginn der industriellen Vermüllung – dominiert die Natur in allen ihren Facetten. Exemplarisch für viele andere Orte im Midi wurzelt Peyriac in einer Jahrtausende alten Kultur. Mit den Römern kamen später u.a. der Wein, der Olivenbaum und an der Küste zwischen Marseille und den Pyrenäen die Salzgewinnung (Peyriac heißt auf okzitanisch „Peiriac de la Sal“). Diese von Menschenhand und dem stürmischen Wind Tramontane geprägte Landschaft ist überwältigend schön (unter COLONIES D‘ARTISTES zeige ich auf dieser Website einige der Bilder, die hier entstanden sind).

 

Wir hatten diesen Ort aufgrund seiner Nähe zu Narbonne, der Partnerstadt unserer heimatlichen Kreisstadt Weilheim, ausgewählt. Hier haben wir uns mit Angèle Villat verabredet, einer Herrscherin über die Aquarellmalerei (www.angelevillat.xara.hosting). Leider konnten wir uns nicht treffen, da sich Angèle in Marseille einer medizinischen Operation unterziehen musste.

 

In Peyriac begegneten wir dem Bildhauer Claude Espada, der uns seine sensiblen Holzarbeiten zeigte (facebook: Claude-Espada-Sculpteur-sur-bois). Als ich bemerkte, ihre Oberflächen fühlten sich an, wie wenn man Haut streichelt, korrigierte er lakonisch: „mieux“. Neben Claude haben auch andere Künstler in Peyriac und den umliegenden Orten ihre Ateliers; ein wichtiger Ausstellungsort für regionale Künstler befindet sich im nahegelegenen Gruissan (www.poulet-de-gruissan.webnode.fr/les-artistes/).

 

Damit auch auswärtige Künstler hier arbeiten können, bietet www.artistsinresidence.ch unter der Trägerschaft von www.documentary-art.net. in Peyriac für Künstler ein kleines, kostengünstiges Atelier an. Documentary-art gehört zu Resartis (Worldwide Network of Artist Residencies, www.resartis.org). Diese Organisation versucht, die Öffentlichkeit dazu zu ermutigen, sich mit künstlerischem Schaffen vertraut zu machen und die jeweilige kulturelle Umgebung durch den Empfang von Künstlern zu bereichern. Resartis ist ein Netzwerk von über 600 Zentren, Organisationen und Einzelpersonen in über 70 Ländern. Jedes dieser Mitglieder bietet Kunstschaffenden und kreativen Menschen die notwendige Zeit, den Ort und einen einzigartigen geographischen und kulturellen Rahmen, fern vom Druck des alltäglichen Lebens.

 

In der Nähe von Peyriac-de-Mer, in Sallèles d`Aude, wohnt seit langer Zeit mein alter Freund Jürgen Schilling, ein philosophischer Maler, mit dem ich in Briefkontakt stehe; er schickt mir regelmäßig seine neusten Publikationen nach Deutschland (einige Bildbeispiele unter: http://archives-du-sensible.parc-naturel-narbonnaise.fr/sensible/la%20place/plastiques/schilling/schilling_dessins.html, ein kurzer Film, in dem er zeigt, wie er arbeitet, unter: http://archives-du-sensible.parc-naturel-narbonnaise.fr/sensible/documentaires/les-salins.html).

 

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Kommentare: 1
  • #1

    RAHN (Freitag, 07 Oktober 2022 07:35)

    Sehr interessant zu lesen und zugleich meinen Schwager Jürgen namentlich genannt zu bekommen. Da ich aber selbst keinen Kontakt mehr zu Jürgen Schilling habe, hoffe, es geht ihm gut und er und seine Familie sind wohlauf.

    Beste Grüße aus Schlehdorf am Kochelsee
    T. Rahn