BRETAGNE 2

An der Irischen See, Porspoder, Bretagne und am Ärmelkanal in Genêts, Normandie

 

 

 

Die achtundzwanzigste Woche unserer Reise: Montag, 13. bis Montag, 20. Mai 2019 –

 

 

 

Die Bretagne! Dieses Land habe ich in den 90ger und 2000er Jahren bereist. Jedes Mal war ich überwältigt von der besonderen Beziehung zwischen Zivilisation und Natur. Und jetzt ist es wieder genauso. Wie schon in früheren Jahren, verarbeite ich meine Begeisterung für Wind, Meer, Weiden und Vögel, Pferde, Menschen dieser Region in zahllosen Skizzen. Besonders die allgegenwärtigen Algen haben es Uta und mir angetan; wir experimentieren mit ihnen beim Bilder-Machen genauso wie beim Kochen.

 

An fast allen Orten, die wir bisher bereist haben, leben und arbeiten Künstler. Wenn wir in Porspoder die Streat-ar-Mouzou hinuntergehen, bleiben wir immer vor den schönen Aquarellbildern stehen, die dort im Fenster des alten Fischerhauses  ausgestellt sind. Oben im Dorf können wir Eugène Kerbiriou und Anne Vial in ihren Ateliers besuchen – zwei Künstler, die Bilder herstellen, die Touristen mögen, dekorativ und kunsthandwerklich gut gemacht. Bei uns lösen aber diese Bilder keine Orientierungsreaktion aus (anders als bei Sonya Hofer in Klausen, Carlo Tarani in Firenze, Schiro in Taranto, Blanca Orozco in Tarifa oder Denis Prieur und Florence Recoing in Moret-sur-Loing). Unsere Aufmerksamkeit ist völlig absorbiert von der übermächtigen Natur, die uns umgibt. Wir sehen, hören Vögel … Elstern und Tauben (sie haben uns bisher durch alle Stationen unserer Reise begleitet), Feldlerchen, diverse Finken- und Möwenarten, Seeschwalben und Brandgänse. Mit Coco wandern wir jeden Tag hinaus, am Meer entlang. Wir bemerken, wie sich das Becken des Port d’Argenton mit Wasser füllt und wieder entleert.

 

Gerne würden wir länger an diesem Ort bleiben, wir haben aber bereits ein Quartier in geringerer Entfernung zu den Britischen Inseln gebucht – unsere Art von Quarantäne vor der Überquerung des Ärmelkanals. Auf der Fahrt nach Osten speisen wir dann in Roscoff pikante Waffeln (gaufre) und besuchen die alte Korsarenstadt Saint-Malo. In der Bucht des Mont-Saint-Michel erwarten uns schon Grau- und Silberreiher sowie Löffler, die wir von unserer Terrasse aus beobachten.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0