WALES

Clynnog-Fawr/Gwynedd in Wales

 

 

 

Die vierunddreißigste Woche unserer Reise: Montag, 24. Juni bis Montag, 01. Juli 2019 –

 

 

 

Am Tag vor unserer Abreise nach Wales überquerten wir in einer langen Wanderung im milden Sprühregen die Seven Sisters, sieben aufeinander folgende Kreide-Cliffs an der Kanalküste von East-Sussex zwischen Eastbourne und Seaford. Utas fürsorglichem Onkel Bill haben wir es zu verdanken, dass wir unsere Exkursionen stets gut genährt beginnen. Bill ist Schotte. Während wir bei ihm und seiner Frau Jutta zu Gast waren, verwöhnte er uns an jedem Tag mit einem anderen schottischen Frühstück.

 

Am Dienstag starteten wir nach Black-Pudding, pochiertem Ei, Toast, Marmelade und Müsli zu unserer Fahrt durch die englischen Midlands. Jutta hatte uns noch selbstgebackene flapjacks zugesteckt. Über Oxford, Birmingham und Chester erreichten wir am Abend den Nordwesten von Wales. Auf der Lleyn-Peninsula im Landesteil Gwynedd, südlich der Insel Anglesey fanden wir vor Wind, Kälte und Regen Unterschlupf in einer alten Schäferhütte zwischen der Irischen See und dem Snowdonia Nationalpark.

 

Soweit das Auge reicht ziehen sich von Mäuerchen und Büschen umhegte Parzellen über Täler und Hügel: Weideland für Schafe und Rinder. Viele der Städte und Dörfer sind geschmückt mit Burgen und Herrenhäusern – oft umgeben von schönen Gärten oder Parkanlagen und meist mit einer bezaubernden Aussicht.

 

Im Unterschied zu den anderen keltisch-sprachigen Regionen, die wir auf unserer Reise kennengelernt haben, beschränkt sich die Sprachkultur hier nicht auf Radiosender und Ortsschilder. In Gwynedd hören wir – überall, wo wir auf Menschen treffen – Cymraeg, die walisische Sprache! Leider haben Römer, Wikinger, Normannen, Angeln und Sachsen wenig mehr von der keltischen Kultur übrig gelassen. An vielen Stellen des Landes treffen wir hingegen auf wesentlich ältere Zeugen der europäischen Kultur: steinzeitliche Bauwerke. Auf der Insel Anglesey betraten wir sogar mit Ornamenten geschmückte Hügelgräber.

 

An den meisten Tagen experimentierte ich mit den Techniken, die uns Sara Bevan in Cornwall erklärt hat. Einige der ähnlich einem Flügelaltar in zwei Hälften gedruckten Monotypien („Wings“) habe ich auf die START-Seite dieser Website gestellt.

 

Bill hatte noch halb scherzhaft angekündigt, in Wales lebten fünfmal so viele Schafe wie Menschen. Nachdem wir eine Woche hier gelebt haben halten wir das für möglich. Mit Sicherheit aber gibt es hier Ortsnamen, die um ein Mehrfaches länger sind, als anderswo; der Name eines Dorfes auf Anglesey besteht aus 58 Buchstaben: Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch.

 

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