Rigklia 14

 

 Rígklia, Messinías, Dytiki Máni, Elláda

 

 

 

Die sechszehnte Woche unserer Reise: Donnerstag, 27. Januar bis Mittwoch, 02. Februar 2022

 

 

 

Unsere besondere Fürsorge galt in der zurückliegenden Woche Coco. Heute vor 10 Jahren wurde sie geboren. Nachdem sie die letzten Tagen größtenteils verschlafen hat, wirkt sie endlich wieder agiler. Guter Dinge stakste sie am Morgen in ihrem Patientenkittelchen hinaus in den regennassen Garten, legte sich dann aber schnell wieder zum Schlafen in die Stube. Ruhelos dagegen dröhnte das nahe Meer, laut und brummend, als führte eine Autobahn hinter dem Haus vorüber. Bis zum späten Vormittag gab es in der Bucht keinen Strom. Die Tierärztin rief an, um mitzuteilen, dass der für 10 Uhr geplante Termin zum Ziehen der Operationsfäden ohne Elektrizität nicht stattfinden kann, denn das Eingangstor lässt sich ohne Strom nicht öffnen und in der Praxis ist sie auf künstliches Licht angewiesen. Wir verschoben den Arztbesuch auf Freitag.

 

Uta und ich waren bereits in den sehr frühen Morgenstunden erwacht, wahrscheinlich aktiviert von den schweren Gewittern, die wieder und wieder über die Olivenhaine hinwegrollten und kurze, aber ergiebige Regenfälle in die Finsternis kippten. Bei Kerzenschein las Uta bis kurz vor Sechs Gedichte aus Shel Silversteins Buch „A Light in the Attic“ vor, eine Leihgabe unseres lieben Nachbarn David.

 

Bis gestern spielte sich unser Leben ins Griechenland weitgehend im Haus ab, denn Coco durfte noch nicht Spazierengehen. Die damit verbundenen Einschränkungen halten sich aber in Grenzen, denn bis auf die notwendigen Besorgungen, den Müll wegbringen und die wöchentliche Griechisch-Stunde haben wir keine außerhäusigen Verpflichtungen. Auch den physischen Kontakt zu Menschen haben wir begrenzt, am Mittwoch treffen wir die Griechisch-Lehrerin, am Freitag den Fischhändler und David. Dennoch sind unsere Tage randvoll angefüllt mit Vokabeln lernen, Arbeiten im Haushalt und am Haus, Organisieren von Kunstprojekten, Videokonferenzen, intensivem Schreiben, Kochen, Backen, Zeichnen und Malen. Heute glaube ich, ein großes Gemälde fertiggestellt zu haben. So genau weiß ich das nie. Der Titel: „Alles verändert sich/Ola allázoun“.

 

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