Rigklia 19

 

Rígklia, Messinías, Dytiki Máni, Elláda

 

 

 

Die einundzwanzigste Woche unserer Reise: Donnerstag, 03. bis Mittwoch, 09. März 2022

 

 

 

Noch immer galt unsere Hauptsorge der kranken Coco. Am vergangenen Donnerstag nahm sie noch kleinere Portionen Futter zu sich. Während es Uta in Kalamáta unter mehrstündigen Mühen gelang, ein griechisches Bankkonto zu eröffnen und ihre Mutter zwischenzeitlich das Archäologische Museum erkundete, saß ich mit Coco in einem Café. Ich schrieb Briefe und verabreichte ihr die mittägliche Medikamenten-Ration listenreich verpackt in einem Stückchen Manoúri-Käse, denn das schwächliche Hündchen verspürte keinen Appetit. Später verspeisten wir Menschen zu Feier des Tages unter dem wärmenden Licht der bereits virilen März-Sonne Gýros und Souvláki. So begingen auch wir den Tsiknopémpti, den Donnerstag, an dem landesweit noch einmal fleißig Fleisch gegessen wird, bevor die 50-tägige Fastenzeit beginnt. In dieser Hinsicht übertrieb Coco dann ein wenig, denn bereits ab Samstag wies sie sogar Käse und Fleisch zurück. Das wenige, das unsere treue Begleiterin noch aß, spuckt sie bald wieder aus. Nach Rücksprache mit den behandelnden Veterinären brachen wir die Chemotherapie schließlich ab. Coco wirkt kraftlos und müde.

 

Bis zum Samstag erfüllten Uta und ihre Mutter das Haus mit den Düften von Marmeladen, Kuchen, Gemüseauflauf und gebratenen Meeresfrüchten. Ich behielt die Zuständigkeit für Küchendienst, das morgendliche Auspressen der Orangen und das Ausnehmen der Fische. Die beiden ließen mir zudem genügend Zeit, um an den begonnenen großformatigen Bildern zu malen und an meinem Buch weiterzuschreiben. Ich nutzte auch die Gelegenheit für eine Zusammenarbeit mit der in der Nachbarschaft lebenden Künstlerin Lee O’Connor und besuchte das britisch-deutsche Künstlerpaar Holly Drewett und Nemo Nonnenmacher.

 

Von Sonntag bis Dienstag hielten wir uns in Athína auf. Während Uta und ihre Mutter Museen besuchten und die Stadt erkundeten, genoss ich mit Coco den Karneval unter den vielarmigen Palmenkronen, Platanen- und Piniendächern des Nationalgartens. Neben dem meist schlafenden Hündchen schrieb ich weiter an meinem Buch. Am Sýntagma-Platz trafen wir glücklich unsere französischen Freunde Sylvie und Eric Schaftlein, die in Griechenland einige Sehenswürdigkeiten besichtigen, bevor sie für ein paar Tage unsere Gäste sein werden.

 

Als wir Utas Mutter am Dienstag zu Flughafen gebracht hatten, steuerte Uta zügig zurück auf die Máni. Coco hatte lange nichts mehr gegessen, auch die Medikamente verschmäht und verlor unkontrolliert Körperflüssigkeiten. In der Tierarztpraxis in Stoúpa erhielt sie eine Injektion, denn im Vordergrund steht zunächst das Ausheilen der Gastritis und damit ein Wiederherstellen von Lebensqualität.

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