Taranto 23

 

Archaía Olympía und Igoumenítsa in Griechenland und Taranto in Italien

 

 

 

Die fünfundzwanzigste Woche unserer Reise: Donnerstag, 31. März bis Mittwoch, 06. April 2022

 

 

 

Draußen auf den Verkaufsstraßen von Archaía Olympía herrschte am Donnerstag-Morgen noch eine intime Stimmung; die wenigen Barhocker vor der Bäckerei teilten wir uns mit Nachbarn und Berufstätigen, die im Vorbeieilen Kaffee und Brot mitnahmen. Die ruhige Atmosphäre hielt auch noch für eine Stunde im Archäologischen Museum an, bis die ersten geführten Gruppen an uns vorübersprudelten. Uns aber blieb Zeit und Raum für das geistige Durchwandern der Geschichte dieses besonderen Ortes vom Ende der Steinzeit bis zu seiner Christianisierung. In der Mittagszeit ließen wir Archaía Olympía dann hinter uns, erreichten bald Pátra und am Nachmittag den Fährhafen in Igoumenítsa. Hier erfuhren wir, dass die Fähre in Erwartung schwerer Stürme erst in den frühen Morgenstunden auslaufen würde; kurz vor Mitternacht gliederte Uta das Auto schließlich in die Warteschlange vor der Arche ein.

 

Erwartungsgemäß erlebten wir eine turbulente Überfahrt nach Brindisi. Bereits um neun Uhr wurden wir aus den Kabinen gescheucht, um dann einige Stunden lang in einem der Casinos auf das Ausschiffen zu warten. Inmitten der eng zusammengepferchten Menschenansammlungen entdeckte ich tatsächlich eine Person mit Maske, neben Uta und mir die einzige wohl, die nicht mit Essen und Trinken beschäftigt war. Hinter ihrer Stuhllehne bezeugte eine grau aufragende Schwanzspitze zudem, dass außer uns beiden auch andere Gäste auf diesem Schiff mit ihrem Hund reisten.

 

Seit dem ersten April sind wir wieder tief ins italienische Leben eingetaucht; immer noch fällt uns hier die Kommunikation leichter als in Griechenland, denn Uta verfügt über grundlegende Sprachkenntnisse und mir hilft sehr, dass ich einmal Latein und Französisch gelernt habe. In Taranto wurden wir herzlich von Freunden empfangen, allen voran Francesca di Ponzio und Francesco Rizzi dem Präsidenten der Kulturorganisation C.L.A.M. International. Bald stießen auch unsere französischen Mitstreiter der ARTISTS IN MASKS, Sylvie und Eric Schaftlein dazu, denn gemeinsam hatten wir uns für die laufende Woche ein hochkarätiges Programm zum Feiern des 20jährigen Bestehens von C.L.A.M. ausgedacht. Francesca eröffnete am Samstag eine Fotografie-Ausstellung der beiden ARTISTS IN MASKS Gianni Squitieri und Eric Schaftlein, die seitdem ein breites und zahlreiches Publikum anzieht. Seit Montag halten Uta und ich Workshops zu graphischen Techniken ab, die auch gut besucht werden.

 

Einige der Arbeiten, die Uta und ich noch vor der Rückkehr nach Oberbayern erledigen sollten, bleiben nun auf der Strecke, denn vor Einladungen können wir uns kaum retten. Höhepunkte dieser umwerfenden Gastfreundschaft waren bisher die von Francesco für den kleinen Kreis zubereiteten Gerichte, der Besuch eines sizilianischen Restaurants von eher mäßiger Qualität mit Freunden, allen voran dem großartigen Maler Schiro – und ein langer Nachmittag im Wohnatelier meines Lieblingskünstlers Giuseppe di Simone (DES). Das mit ihm gemeinsam gestaltete Bild werde ich nach Deutschland mitbringen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0