Mani 12

Káto-Rígklia, Dytikí Máni, Elláda

 

Die 11. Woche: Donnerstag, 8. bis Mittwoch, 14. Februar 2024

 

Während die vorangegangene Woche im Licht der Hoffnung unserer europaübergreifenden Ideen stand, fristeten die letzten sieben Tage eher ein Schattendasein, denn Utas Familie beklagt einen Todesfall.

 

Am Mittwoch noch widmete ich den größten Teil meiner Zeit dem Redigieren des Protokolls der AiM-Hauptversammlung und einigen Plakatentwürfen für den französischen Verein fiatabec, der für August zu einem Kunstprojekt in die Cevennen eingeladen hat. Am Tag darauf erfuhren wir vom Sterben und Trauern. Natürlicherweise blieb die Zeit nicht stehen.

 

Im Haus mussten Wände nachgestrichen werden. Um die kommenden Ausstellungen in Schottland und Oberbayern zu organisieren, wurden viele Telefonate und Videokonferenzen geführt, Emails und Briefe geschrieben. Ich habe die baufällige Pergola hinter dem Haus abgebaut, eine sensationelle Fischsuppe gekocht und jeden Morgen das Meer besucht. Und abends nach dem Malen saßen Uta und ich staunend vor dem immer neuen Spektakel des Sonnenuntergangs.

 

Am Sonntag viel die Elektrizität aus, nichts Besonderes in unserer Bucht. Diesmal jedoch sollte der Besuch in der vorindustriellen Vergangenheit den gesamten Tag über bis in die Nacht hinein andauern. In dieser Situation zeigte sich, wie autark unser Haushalt funktioniert. Computer und Telefone wurden über eine portable Solaranlage mit Strom versorgt und während Uta im Holzofen einen Kuchen backte, kochte ich auf dem Gasherd Polenta.

 

Alle notwendigen Dinge konnten letztlich erledigt werden, aber ich ließ Uta kaum mehr aus den Augen. So kam es, dass ich mich entgegen aller Gewohnheit vorwiegend im oberen Atelier aufhielt, wir ausgedehnte Gespräche über Familie, Leben und Tod führten und unser Beisammensein nicht einmal durch Rosamunde Pilcher beeinträchtigt wurde, die ich sonst zu meiden pflege.

 

Uta wird morgen von Kalamáta aus über Thessaloníki nach Stuttgart fliegen. Alles weitere wird sich fügen.

 

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