Mani 7

 Káto-Rígklia, Dytikí Máni, Elláda

 

 Die sechste Woche: Donnerstag, 04. bis Mittwoch, 10. Januar 2024

 

Am letzten Donnerstag stand endlich der ersehnte Bagger vor dem Grundstück, der die Sickergrube ausheben sollte. Ab halb acht Uhr half ich den albanischen Arbeitern den Gartenzaun abzubauen und das Gelände zu sichern. Zwei Stunden später erhob sich bereits ein imposanter Hügel aus 21 Kubikmetern roter Erde zwischen den Zitrusbäumen. Sofort begann ich damit, den duftenden Boden mithilfe von Schaufel und Schubkarre im Garten zu verteilen, ein Vorhaben, das Tage in Anspruch nehmen würde. Ungeduldig warteten derweilen die rauchenden Männer auf den Lastwagen, der die drei Betonringe anliefern sollte. Zunächst hieß es, er komme gegen halb Elf, dann wurde berichtet, die Transportmaschine sei defekt. Am Nachmittag schickte der Baggerfahrer verzweifelt seinen eigenen Lkw nach Kalamáta, um die graue Arena endlich in die Máni zu bringen. Als ich nach Sonnenuntergang die Schaufel aus der Hand legte, hatte der Transport gerade den zweiten Pass überwunden und befand sich immerhin bereits in unserer Bucht. Am nächsten Morgen startete ich wieder um 7.30 Uhr in die Gartenarbeit und zeitgleich begann der Baggerfahrer damit, Ring für Ring durch den Olivenhain zu schaukeln. In weniger als einer Stunde gelang es ihm, die Elemente passgenau zu einem unterirdischen Turm zusammenzubauen. Agìm, unser treuer Helfer, begann anschließend damit, die von dem schweren Raupenfahrzeug beschädigten Wege und Mauern zu reparieren, verlegte Rohre und schloss die Abwasserleitungen des Hauses an die neue Sammelstelle an. So arbeiteten wir beide einen weiteren Tag Seite an Seite. Auch den Samstag hätte ich gerne noch zum Gestalten des Gartes genutzt, denn ab Sonntag war Regen angesagt. Einer Geburtstagseinladung folgend, blieben mir aber nur dreieinhalb Stunden am Morgen, dann transportierte uns Uta in die Bucht von Kalamáta, zum Strandfest unserer malenden Freundin Lee O`Connor. Bei griechischen Speisen genossen wir im Kreis von Freunden einen Tag wie aus dem Urlaubsprospekt.

 

Am Sonntag schlug das Wetter um, brachte Sturm und Regen in die Bucht, Schnee auf die Berge und verwandelte den Garten des Panteleímonas in eine Schlammwüste. Wir igelten uns im Häuschen ein, wo uns Ulissa, die mobile Künstlerin, seitdem täglich zum gemeinsamen Kochen und Essen besuchte.

 

Heute Nachmittag schenkte uns Yvonne Fontane eine exklusive virtuelle Führung durch die aktuelle Ausstellung im Raum durch Kunst im oberbayerischen Sindelsdorf. Gemeinsam mit ihrem Mann Manfred Dangl, dessen Steinskulpturen die Halle wie Lebewesen bevölkern, zeigt sie dort eigene Gemälde. Facettenreich und voll haptischer Qualitäten erzählen die Werke der beiden vom Entstehen und Wirken heilbringender Kräfte auf unserem Planeten.

 

Seit heute scheint wieder die Sonne; sie wird aber noch einige Zeit brauchen, bis der Garten ausreichend getrocknet ist, um die Erdarbeiten fortsetzen zu können. Zuvor aber müssen Agím und ich erst wieder gesund werden, denn beide hüten wir mit Fieber die Betten.

 

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